Liedtext „Jugoslawien“
CD „Im Winter“
1. Mutter weint, Kinder schrei´n,
noch so zart, noch so klein,
nichts zu essen, kein Gefühl.
Das ist kein Leben. Das ist kein Spiel.
Der Vater kämpft, der Bruder brennt.
Der Onkel fällt, weil er nicht schnell genug rennt.
Und der Tante fehlt ein Fuß.
Sie sagt, das ist vom alten Nachbarn ein schöner Gruß.
Refr.:
Egal, wo einer tötet, egal, wo einer fällt,
es ist überall Krieg und es geht um Geld.
Egal, wo einer tötet, egal, wo einer fällt:
alles Verlierer, keiner ist ein Held.
2. Ob Opa noch lebt, weiß keiner genau.
Sie haben ihn mitgenommen, sagt eine Frau.
Ihr Mann sei auch verschwunden, ein Jahr ist das her.
Sie will nicht mehr leben, hat keine Hoffnung mehr.
Schwesterchen hat nach der Sonne gefragt.
Sie wird sie niemals mehr sehn, noch hat ihr´s keiner gesagt.
Manchmal hört man Schüsse, manchmal hört man Schrein.
Den es jetzt getroffen, kann dein Freund gewesen sein.
3. Und auf dem Gehweg liegt ein alter Mann,
weil er vor Schwäche nicht mehr weiter kann.
Und die Cousine wurde verrückt,
einer mit ´nem Dolch hat sie „beglückt“.
Oma ist tot, denn sie ließ sich nichts sagen.
Die Granate saß gut, nichts mehr da zum begraben.
So viel Not und so viel Tot kann man nicht beschreiben.
Ist einer ein Mensch, muss er mit mir leiden.